Die Angst vor dem Neuen gibt es nicht!

Neugeborene haben Angst vor zwei Situationen: laute Geräusche in unmittelbarer Nähe und dem freien Fall.
Obwohl sich alle einig sind, dass Neugeborene deshalb so unglaublich komplex wachsen, weil sie so unglaublich neugierig sind, behaupten Erwachsene gern und voller Inbrunst, dass sie Angst vor dem Neuen, vor dem Fremden haben.

Wie kann so eine haarsträubende Verwechslung entstehen?
Mit der Angst vor dem Neuen ist eigentlich die Angst, etwas Wichtiges vom Alten zu verlieren, gemeint.
Das Alte brauchen wir. Unser Elefant zieht aus dem Alten, dem Bestehenden über seine Denk- und Verhaltensgewohnheiten seine Kraft. Und die hat bis jetzt nachweislich für unser Überleben gesorgt.
Angst, als wichtige beratende (nicht steuernde) Funktion, macht nur Sinn, wenn sie uns verstehen läßt, was wir GENAU befürchten zu verlieren.
Grundsätzlich vor fremden Menschen, vor neuen Tätigkeiten oder Veränderung Angst haben, ist als Elefant und Reiter nicht mehr möglich, denn der Reiter liebt das Neue und das darin verborgene Innovationspotential. Er wird sich nicht mehr im vorauseilenden Gehorsam als kreativer Bedenkenträger missbrauchen lassen und Rechtfertigungen für die Gültigkeit einer haarsträubenden Verwechslung liefern. Der Reiter wird stattdessen einfach mal nachfragen:
Mein lieber Elefant, was befürchtest Du genau zu verlieren?